Abfahrt und Tage 1 bis 5 von Maximilian Backenstos
Freitag/Samstag 04./05. März Abfahrt
Das Trainingslager beginnt traditionell mit dem Einladen Freitag Nachmittags beim Vereinsheim des RSV Schwalbe Ellmendingen in Niebelsbach. Dort werden die Fahrräder und die großen Gepäckstücke in den Vereins-Bus verladen. Insgesamt wurden 15 Räder eingeladen, zu jedem die zwei Laufräder und noch zwei Ersatzlaufräder. Das Einladen wird von den Amateuren des Vereins gehandhabt.
Die Abfahrt nach Spanien war wie planungsgemäß um 23:00 und die Kolonne konnte losfahren. Es sind der Renndienstwagen, der Vereins-Bus und 4 Privatautos mitgefahren. Nachdem wir in Freiburg den letzten Fahrer eingesammelt haben konnten wir den Rhein überqueren .Nach mehrstündiger Fahrt konnten wir nahe der spanischen Grenze den Sonnenaufgang genießen. Nach der Rechnung des Coachs wurde es pro 100 Kilometer um 1 Grad wärmer. Am Hotel in Peniscola angekommen konnten wir sonniges Wetter und einen typisch spanischen Hotelempfang erleben. Die Abfahrt wurde gegen 15.00 angesetzt was den einen oder anderen in Bedrängnis gebracht hat. Die Gruppe trennte sich in Sant Jordi, die Jugendfahrer fuhren wieder Richtung Peniscola, während die Amateure, Junioren und die weiblichen Klassen sich noch ein paar Kilometer läng einrollen durften. Die Uhren wurden an diesem Tag noch nicht ausgelesen, die Gruppe traf sich also erst gegen Abend im guten Speisesaal wieder. Manche Fahrer nutzten den freien Nachmittag dazu den Wasservorrat des örtlichen Supermarkts aufzukaufen.
Sonntag 06. März 2. Tag
Sonntags wurde der Frühsport auf 8.00 angesetzt und wir konnten bei blauem Himmel und strahlender Sonne 20 Minuten joggen und danach die Dehnübungen im lockeren Kreis absolvieren.
Danach wurde ausgiebig gefrühstückt und um 10.00 wurden wir zur Abfahrt bestellt. Die Jugendfahrer durften 30 Kilometer im Auto sitzen bleiben und nach der teilweise verhassten Rambla de Cervera anfangen zu trainieren. Am Ende der ersten Einheit erreichten wir das Hotel bei strahlendem Sonnenschein. Der restliche Tag stand den Fahrern zur freien Verfügung. Da es bei manchen Fahrern Schwierigkeiten mit der Pünktlichkeit gab wurde in den einzelnen Zimmern über Möglichkeiten diskutiert wie man die Pünktlichkeit in den Griff bekommen kann. Nach dem Abendessen stand fest dass man fünf Euro für bis 5 Minuten zu spät kommen zu zahlen hat und 10 Euro bis 10 Minuten.
Montag 07. März 3. Tag
Schon morgens durften manche Radfahrer merken wie zuverlässig die spanische Technik ist, indem sie im Fahrtstuhl stecken geblieben sind. Nachdem der Frühsport etwas verspätet angefangen hat konnte man mit dem gewohnten Programm fortfahren. Nach dem Essen durften die Jugendfahrer wieder ins Auto und kamen kurz vor der Nationalstrasse ab La Jana raus. Vor dem Training wurde den Radfahrern klargemacht wie man sich auf einer Nationalstrasse zu verhalten hat. Man muss auf dem Standstreifenfahren und Nicht auf der Straße. Die Windverhältnisse waren zum Glück aber nicht schlecht und somit konnten wir Zweier-Reihe fahren und eine moderate Geschwindigkeit halten. Nachdem wir in La Salzadella den Rückweg angetreten haben ging es über lange über welliges Gelände zurück was doch den einen oder anderen etwas Laktat in die Muskeln pumpen hat lassen. Vier Kilometer vor dem Ortschild in Benicarlo wurde ich über Funk zum Renndienstwagen beordert und erhielt die Aufgabe mithilfe eines andern Jugendfahrers eine drei Kilometer Attacke zu fahren. Nachdem ich die Attacke am Ende alleine gefahren bin kam Schwung in die Gruppe und es bildete sich ein Zug um Christian Rupf und ein Gegenzug der Rothaus Fahrer um Karl Dols. Da die Rothaus Fahrer leider nicht sprintstark genug waren wurden die ersten drei Plätze von den Himbeerfarbenen Trikots besetzt. Kurz nach dem Ortschild hat sich leider meine Kette verabschiedet. So ging es in den ersten Ruhetag hinein.
Dienstag 08. März 4. Tag
Der erste Ruhetag begann leider mit einem verhangenen Himmel welcher sich über den ganzen Tag halten sollte. Nachdem Frühsport der leider etwas weg vom Meer, wegen hohem Wellengang, verlegt werden musste und dem Frühstück was heute der Fototermin angesetzt. Nachdem alle in der vorderen Reihe auch die neuesten Trikots mit den aktuellen Sponsoren hatten, konnte das Fahrerbild gemacht werden. Nachdem alle Amateure auch von den Betreuer Fotos verscheucht worden waren, ging es für die Junioren und die Amateure eine etwas kürzere Runde zu fahren. Die Jugend hatte heute einen komplett freien Ruhetag. Diesen nutzten wir um im örtlichen Radgeschäft eine neue Kette zu kaufen uns zu montieren. Im Radgeschäft halfen die glücklicherweise erlernten Französischkenntnisse da der Händler kein Englisch spricht. Danach haben wir die örtlichen Geschäfte besucht und haben einmal mehr wieder die spanische Mentalität kennen gelernt. Vom Verkehrschaos über Baustellensicherung bis zum Verhandeln am Marktstand. Am Nachmittag des Tages besichtigten wir noch ein örtliches Einkaufszentrum. Das Abendessen verlief wie immer und danach entspannten sich die meisten bei einem Film und freuten sich auf das für morgen angesetzte Bergzeitfahren bei dem der diesjährige Bergkönig gekrönt werden soll.
Mittwoch 09. März 5. Tag
Der Morgen begann mit der Gewissheit dass es heute Nacht geregnet hat und auch der Himmel ganz verhangen war. Der Frühsport musste heute ganz vom Meer weg verlegt werden da die Wellen noch höher geworden sind. Da heute alle pünktlich waren, konnten wir das Frühstück früher angehen lassen und somit haben wir den Ansturm der meisten anderen Hotelbesucher entgehen. Hierbei wurde bekannt dass die Jugendfahrer heute erst am Ende in den Renndienstwagen mussten. Beim Hinfahren zum Treffpunkt stellten wir schon fest dass es heute unter Umständen etwas nass werden könnte. In der Abfahrt von Cervera hat es uns dann leider voll erwischt und die Stimmung war vollkommen im Eimer. Dass für heute auch eine K3-Einheit und ein Bergzeitfahren auf dem Plan stand hat die sowieso schon miese Stimmung nicht gepusht. Nachdem wir in Richtung Albocasser abgebogen sind wurde die K3-Einheit aus lockerer Formation begonnen, jedoch hat sich die Gruppe mit der Zeit langsam aber sicher geteilt und oben kamen wir einzeln an. Entgegen der Vorhersage diverser Amateure regnete es oben nicht und wir konnten die Abfahrt ohne neue Nässe antreten. Als wir wieder unten ankamen war die meiste Restnässe auch getrocknet und es wurde die Startaufstellung für das Bergzeitfahren bekanntgegeben. Es sollte in zwei Minuten Abständen gestartet werden und oben wurde durch den Trainer die Zeit gestoppt. Außerdem wurde ein Betreuer zum Starten im Tal abgestellt, da der Coach aufgrund diverser Erfahrungen vom letzten Jahr eine zuverlässigere Zeitnahme für nötig angesehen hat. Somit konnte er sich gegen die Möglichkeit absichern dass manche Amateure schon 500 Meter vor der Ziellinie auf den Stopp-Knopf der Pulsuhr drücken können und somit sich eine bessere Zeit sichern. Außerdem konnte er so auch sicherstellen dass die zwei Minuten Abstände eingehalten werden. Nach der Einheit durften wir Jugendfahrer ins Auto und die restliche Heimfahrt auf der Rücksitzbank verbringen. Diese Zeit wurde von mir dazu genutzt ein paar Bilder der Trainingsgruppe zu schießen. Auch ein wichtiger Punkt auf der Heimfahrt war die Einstellung von manchen Fahrern, das bisherige Training und vor allem die Ergebnisse des Zeitfahrens. Ich war mit meiner Zeit für die bis auf 1.1100m Höhe hinaufführende Strecke zufrieden. Heute wurden wieder Uhren ausgelesen und mein Erholungspuls lag bei 65 Schlägen auf die zwei Minuten. Der weitere Tag wurde zu freien Verfügung freigegeben.
Donnerstag 10. März 6. Tag von Martin Rupf
Nach dem schlechten Wetter gestern hatten wir heute mit ca. 18 Grad wieder bestes Wetter für eine schöne Runde ins spanische Hinterland. Wie jeden Morgen stand um 8:00Uhr der Frühsport an, der aber etwas länger dauerte als die Tage davor, da wir etwas weiter joggen „durften“ als bisher. Nach dem Frühstück ging es dann pünktlich, zum ersten Mal in diesem Jahr, über Peniscola in Richtung Trainingsgebiet. Auch heute standen neben dem normalen Training auch weitere Trainingsinhalte auf dem Plan und so ging es zuerst nach Sant Mateu und dann über die Nationalstraße in Richtung Morella stetig bergan bis die geeignete Strecke für die geplanten Einheiten gefunden war. Im Anschluss ging es über die Nationalstraße wieder in Richtung Peniscola, doch statt des direkten Weges wurde die Runde über Vinaros ausgedehnt. Nach dem wir die Nationalstraße wieder in Richtung Unterkunft verlassen hatten, wurden von manchen Fahrern zum ersten Mal in diesem Jahr die Beinlinge ausgezogen und den doch noch recht weißen Beinen etwas Sonne gegönnt. Nach ordentlichem Training ohne Zwischenfälle kamen wir mit ordentlichen Sonnenstunden wieder am Hotel an und haben nun nur noch einen Trainingstag bis zum wohlverdienten Ruhetag. Jetzt bleibt nur zu hoffen dass das Wetter so bleibt wie heute und wir weiterhin unseren Plan erfüllen können.
Freitag 11. März 7. Tag von Christian Rupf
Gutes Wetter begrüßte uns an diesem Freitag und signalisierte, dass es ein schönes Training werden sollte. Wie jeden Tag begann der Tag mit Frühsport, joggen und dehnen sollte uns auf unseren letzten Blocktag vorbereiten. Es stand eine stark wellige bis bergige Runde an, in deutschen Verhältnissen wohl eine Bergetappe, in spanischen eher wellig. Wir setzten ein hohes Tempo an und konnten es bis zum Ende des Trainings halten, auch über die Berge drüber. Die Stimmung in der Gruppe war wie jeden Tag sehr gut und konnte durch das harte Training nicht geschmälert werden und wurde gegen Ende eher besser als schlechter, was daran liegen könnte dass der wohlverdiente Ruhetag immer näher kam. Dennoch war es uns nicht vorenthalten das Ortschild von Benicarlo zu besprinten. Durch eine List der Amateure konnten sie ihre Siegesserie ausbauen. Das Ende des Trainings bildete eine kleine Ausrollrunde, um die Beine nach den Bergen und dem Sprint auszuschütteln.
Samstag 12. März 8. Tag
Heute Ruhetag
Sonntag 13. März 9. Tag von Marian Marschall
Am neunten Tag des ellmendinger Trainingslagers stand die längste Trainingseinheit auf dem Trainingsplan. Nach hektischer Anfangsphase über San Mateu wurde die Straße über Ares eingeschlagen. Nach 6 Kilometern Anstieg konnte Karl Dols auf dem Pass die Früchte seiner kontinuierlichen Winterarbeit ernten.
In ruhiger Fahrweise wurde das Vorderrad in ein noch unbekanntes Trainingsgebiet gesetzt. Nach weiteren 1000 Höhenmetern musste auf Grund unklarer Streckenführung der Rückweg über die gleichen Wege eingeschlagen werden. Nach 6:30 Stunden überquerte Christian Rupf in souveräner Weise als erster das Ortsschild Benicarlo. Zum Unwort des Tages wurde „Einbahnstraßenberg“ gekürt.
Montag 14. März 10. Tag
Heute mussten wir einen unfreiwilligen zusätzlichen Ruhetag einlegen, da sintflutartiger Regen absolut kein Training zuließ.
Dienstag 15. März 11. Tag von Simon Henke
Schon beim Frühsport war die Wettersituation kritisch und beim Frühstück wurde klar, dass die geplanten 125km nicht realisierbar seien würden. Deswegen kürzte unser Trainer die Strecke ab. Wir fuhren die Runde, die wir am ersten Tag zum einrollen gefahren sind. Heute wurde diese aber deutlich schneller gefahren. Um 10 Uhr ging es dann wie immer los, aber schon auf den ersten Metern wurde uns klar, dass es heute eine brutale Regenschlacht werden würde. Nach ca 15km im Regen blieb es für eine kurze Zeit trocken um danach nur noch schlimmer zu werden. Das Wasser stand teilweise Zentimeter hoch auf der Straße und in den Abfahrten lagen große Steine auf der Fahrbahn, trotzdem sind alle ohne Sturz und Defekt im Hotel angekommen. Im Großen und Ganzen kann man sagen es war ein hartes aber auch schönes Training.
Mittwoch 16. März 12. Tag von Pia Weber
Nach unvorteilhaftem Trainingswetter in den vergangenen Tagen versprach der Wetterbericht Besserung. Der morgendliche Blick aus dem Fenster jedoch versprach auch am heutigen Morgen nicht all zu viel. Die Straßen waren nass und der Himmel erstreckte sich vom Bergland bis zum Meer in einem einheitlichen Grau. Nach dem Frühsport und dem Frühstück beschlossen wir auf Grund der Wetterlage und der Tatsache, dass wir mittlerweile sogar gegen „Tröpfeln“ allergisch waren, dass wir die Abfahrt um eine Stunde verschieben.
Um 11 Uhr ging es dann schließlich auf dem Parkplatz des Hotels zum Training in ungewöhnliche Richtung los. Wir verließen das nach 1,5 Wochen schon fast heimische Terrain in Richtung Peniscola, so dass wir nicht wie jeden Tag dieselbe Strecke auf den ersten Kilometern zurückzulegen hatten.
Über eine Nationalstraße führte uns die Strecke nach La Salsadella. Von dort aus absolvierten wir eine ca. 10km lange „Berg-und-Tal-Fahrt“. Hinter diesen ersten Hügeln erwartete uns auf westlicher Seite ein unfreundliches Grau und östlich ein viel versprechender blauer Himmel. Dies veranlasste uns zum Umorganisieren. Die geplante Strecke sollte nicht eingehalten werden. Dennoch wurden die geplanten Einheiten absolviert, wodurch jeder seinem individuellen Training gerecht werden konnte. Im Anschluss hatten unsere Jugendfahrer ihr Tagesziel erreicht, sie nahmen Platz im grünen RDW. Die lang gezogene Abfahrt bot etwas Zeit zum regenerieren.
Im „Tal“ angekommen sollte die weitere Strecke besprochen werden, weshalb unser Co-Coach Martin ans Auto kam. Mitten im Gespräch stürzte er, was die ganze Trainingsgruppe, die im Allgemeinen noch eine ganz muntere Stimmung aufweist, erschreckte. Die Stimmung war dann erstmals STILL! Dann das Aufatmen, bis auf ein paar Materialschäden und nassen Trikots ist unserem A-Fahrer nichts passiert. Mit einer Decke umhüllt nahm auch er das erste Mal im RDW Platz. Die restlichen Amateure und der einzige Junior beendeten die Trainingseinheit auf üblicher Strecke nach Cervera – Benicarlo – Hotel, von wo aus die meisten Amateure noch eine Hausrunde zurück legten.
Nach dem Duschen und der täglichen Besprechung ging es dann zum Kühlschrankauffüllen in den Supermarkt – nun hat jeder genug Vorräte für die letzten zwei Trainingstage im spanischen Peniscola.
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